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Z. Pronaszko Der Maler Coyzewski 1921 2. Pronaszko Christus
Fülle, zur »großen Linie«, zum Bilde. Während er
bis nun mehr auf der Suche nach der Form war,
widmet er sich jetzt koloristischen Problemen. Er ist
der einzige Formist, der impressionistische Probleme
in die Kunst einführt und die Form mit Licht durch»
tränkt.
JanHrynkowski ist der beste Graphiker unter
den Formisten und hat auf diesem Gebiete Bemerkens
wertes geleistet. Eigenartig ist auch seine Malerei.
Ein paar Linien können ungeahnte Effekte hervor»
rufen. Hie und da merkt man Einflüsse des deutschen
Expressionismus, sie werden jedoch ganz individuell
verarbeitet.
Tymon Niesiolowski, der erste Verkünder
neuer Kunst in Polen, ist ein Maler ersten Ranges.
Er malte wie van Gogh, Cezanne, Wyspianski,
Boticcelli, Puvis de Chavannes, manchmal auch wie
Pechstein oderEberz. Jedoch alle seine Werke tragen
den Stempel eigner Individualität. Es gibt Werke
von ihm, die durch ihre Farbe gobelinartig wirken,
andere wiederum sind eigenartig koloristisch und
wundervoll konstruiert. Seine Farben sind meistens
gelb und grün, und die Effekte, die er damit hervor»
bringt <z. B. in den »Badenden«), sind genial. Be»
wunderungswürdig ist die Ruhe bei diesem Künstler,
die ihn zum echten Epiker stempelt. Er stellt leider
selten aus, bereitet jedoch für den Herbst eine große
Ausstellung in Krakau vor.
Zbigniew Pronaszko, der »polnische Archi»
penko«, ist Bildhauer ersten Ranges. Man könnte
über seine Skulpturen sagen: kubische Monumenta»
lität. Seine Werke charakterisiert ein synthetisches
Ergreifen der Ganzheit und die Rhytmik im architek»
tonischen Bau der einzelnen Flächen und Formen.
Er ist auch hervorragender Maler, der vielleicht als
erster den Kubismus in die polnische Malerei einge»
führt hat. Seine Bilder erinnern an Derain, wirken
aber skulpturartig.
Der eigentliche polnische Kubist ist Konrad
Winkler, einer der jüngsten Formisten. Von dem
bekannten Rezepte Cezannes ausgehend, konstruiert
er seinen »St. Sebastian«, der zeichnerisch makellos
ist. Seine anderen Gemälde streben die Bindung von
Farbe und Form an, die das Hauptproblem der
ganzen neuen Kunst ist. »Madonna«, »Pieta« und
seine Landschaften sind koloristische Studien, die
viel versprechen. Eigentümlich sind seine kubischen
Kopfstudien,- erschafft ganz neue Gebilde mit Form»
elementen, die der Erscheinungswelt entnommen sind
und doch abstrakt wirken. Es steckt etwas Dada»
istisches in ihnen. — Winkler ist auch Verfasser der
ersten polnischen Monographie über den Formismus