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BUCHMALEREIEN
Codices aus den Beständen der Nationalbibliothek in Wien
Sofern nichts anderes bemerkt ist, handelt es sich um Pergament-
Codices.
ANGELSÄCHSISCH, 8. Jahrhundert
249 KEvangeliarium, sog. Cutbercht Evangeliar Cod. 1224
Auf dem Vorsatzblatt wird Cutbercht als Schreiber der Handschrift
bezeichnet. Das Schriftbild des Codex weist auf ein angelsächsisches,
südenglisches Seriptorium hin (Zusammenhang mit Canterbury).
Angelsächsische runde Minuskel in zwei Spalten; für besonders her-
vorzuhebende Stellen wird Halbunziale verwendet. Rote Ueberschriften
und kleine rote Initialen. Vier Vollbilder der Evangelisten, acht
Canonestafeln und fünf große Initialen. Zahlreiche Korrekturen und
Rasuren.
Das Cutbercht-Evangeliar ist ein wichtiges Beispiel der unter irischem
Einfluß stehenden angelsächsischen Buchmalerei des 8. Jahrhunderts.
Die Bilder weisen nach E. Heinrich Zimmermann (Vorkarolingische
Miniaturen, Berlin 1916) auf Canterbury als Ausgangspunkt hin,
während Georg Swarzenski (Die Salzburger Malerei, Leipzig 1908,
1913) die Abhängigkeit des Codex millenarius in Kremsmünster von
unserer Handschrift nachwies.
Seit dem 8. Jahrhundert in der Salzburger Dombibliothek, 1806 an die
Hofbibliothek.
Lit.: H. J. Hermann, Beschreibendes Verzeichnis N FI (1923) Nr. 9.
Genevi@ve-Louise Micheli, LWenluminure du haut moyen äge et les
influences irlandaises, Brüssel 1939, S.55 ff.
A. Boeckler, Abendländische Miniaturen (1930) S. 21.
Wahrscheinlich MITTELDEUTSCH, 9. Jahrhundert
250 Hrabanus Maurus, Lobgedicht auf Cod. 911
das heilige Kreuz
„De laudibus sanctae erucis“
9. Jahrhundert. In Mitteldeutschland entstandene Kopie nach einem
Fuldaer Original der Dreißigerjahre des 9. Jahrhunderts. Hrabanus
Maurus war Abt von Fulda und später Erzbischof von Mainz (gest.
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