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Alfred Stix vernahm, daß von dem allem, im Rahmen der
räumlichen Möglichkeiten, wie das Kunsthaus sie eben bietet,
mit Ausnahme der gefährdeten großen‘ Tafeln von Bruegel,
theoretisch alles, praktisch nur das allerbeste vom Guten, für
Zürich zur Verfügung stehe; und daß die Ausstellung ihren
damals festgesetzten Namen „Meisterwerke aus Oesterreich“
— nur Meisterwerke, aus allen Zeiten und Regionen — glän-
zend rechtfertigen werde; und mit wie großer Spannung man
in Zürich die Verzeichnisse erwartete, welche die vorläufigen
mündlichen Zusagen bestätigen und endgültig melden sollten,
mit welch einer Leihgabe unter diesem Titel unsere Wiener
Freunde die Stadt Zürich und die Schweiz für volle vier
Monate zu beschenken sich entschlossen haben.
Da ein Teil der Bilder erst im Lauf des Sommers aus ihren
Verstecken nach Wien zurückgeholt und hier der sorgfältigen
Prüfung ihres Erhaltungszustandes unterzogen werden konnte,
verzögerte sich die Ausfertigung der Verzeichnisse bis nach
Mitte September. Sie entsprachen nicht in allem den ja sehr
hoch gespannten Erwartungen der Empfänger. Es hatte sich
gezeigt, daß Werke, die man in Zürich gern gesehen hätte,
während ihres Exils besonders schonungsbedürftig geworden
waren. Andere erforderten vorerst langwierige, durch die
Nachkriegsverhältnisse erschwerte Restaurierungsarbeiten. Tief
einschneidend war die in Wien auf Grund von Experten-
berichten getroffene Entscheidung, daß alle auf Pappel-, Lin-
den- oder Tannenholz gemalten Tafeln nicht den mit der zwei-
maligen Reise und dem Aufenthalt in Zürich zu gewärtigenden
Risiken von Temperatur- und Klimawechsel ausgesetzt werden
sollen. Dies bedeutete zeitlich den Verzicht auf alle Tafeln des
15. und frühen 16. Jahrhunderts, künstlerisch auf alle Meister-
werke der frühen deutschen, italienischen und niederländischen
Malerei, über Dürer und Holbein hinweg bis in das Werk
von Tizian, Rubens und Rembrandt hinein.