95
Das Gewicht der Ausstellung verlegte sich damit auf die Lein-
wandbilder des hohen 16., des 17. und des 18. Jahrhunderts
mit den Gruppen bedeutender Bilder von Tizian, Tintoretto,
Velazquez, Rubens, Van Dyck, Rembrandt, Guardi, und sel-
tenen Einzelwerken, wie dem „Maler“ von Vermeer, der Zer-
störung von Jerusalem von Poussin, dem Ganymed von Cor-
reggio, dem Riesenbild der Rosenkranzmadonna von Caravaggio.
Der Ausgleich zwischen vorsorglicher Ueberlegung in Wien
und hoch gespannten Erwartungen in Zürich wurde nicht er-
leichtert durch das Zusammentreffen einer großen „Oesterrei-
chischen Ausstellung“ im besetzten Wien und einer Ausstellung
von Meisterwerken in der Wiener Hofburg mit der Ausstellung
„Meisterwerke“ im befreundeten Zürich.
In der Schweiz bisher nie Gesehenes brachte der Beitrag der
„Albertina“. Hier ist mit den seltenen Einblattdrucken in
Holz- und Metallschnitt und ausgesuchten Proben von Zeich-
nungen des 15. bis ins 18. Jahrhundert der Rahmen schon zeit-
lich weiter genommen als bei den Gemälden. Die Werkgruppen
von Raffael, Dürer, Bruegel, Rubens, Rembrandt, Fragonard
sind an Geschlossenheit und künstlerischer Dichte der Abteilung
der Gemälde ebenbürtig. Mit allerkostbarsten, vor allem fran-
zösischen Buchmalereien vom hohen Mittelalter bis auf die
Schwelle der Renaissance, mit Zierplastik der Renaissance
und des Barock in virtuoser Bronzetechnik, und mit mächtigen
niederländischen Bildteppichen reicht unsere Ausstellung der
Ausstellung im Kunstgewerbemuseum die Hand; mit den
Gruppen von Bildern und Skulpturen einiger Künstler aus
der letzten Kriegszeit dem Wien und Oesterreich unserer Zeit.
Die Werkverzeichnisse für den Katalog sind während der letz-
ten Oktobertage in Zürich durch Frau Dr. A. von Spitzmüller
für die Druckgraphik und die Zeichnungen der Albertina,
Herrn Dr. Ernst Buschbeck für die übrigen Bestände zusammen-