Full text: Die weissen Blätter (3(1916),1)

Afßert Eßrenftein • Die Götter 
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Afßert Eßrenflein: 
DIE GÖTTER. 
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Ein gebeugtes Hungertier, 
Bettler vor den Tisdien, 
im Krampf der ewig hohlen Hände 
ersehnt 7 ich Mädchenlende, 
Müde dann bachstelzenden Trippelgangs 
einer leicht Fertigen, 
Schlammstatue auftauchend aus Schlaf, 
fleht 7 ich zu Reinen. 
Aber die Göttinnen, 
lichtumgossen, duftbeseelt, 
Blumen, die den Nachttau trinken, 
die Herzverehrten 
gesellen sich lieber den Zwirbelbärten. 
Kein Segel blüht mir im Winde. 
Und Sturm ward. Meine Freunde, 
• 
die Haare verschnitten, die Füße vereist, 
dem Werk entritten, leibverlöteter Geist, 
stallwachend beriechen Roßäpfel zur nächtlichen Stunde. 
Oder verstummt in Verstümmelung, 
die entwandelte Hand vom trauernden Mantelärmel umlodert, 
knickten sie sich die Wand entlang, 
bis sie die Erde verschlang. 
Klagend ließ ich auch sie,- 
niemand liebt mich auf Erden, 
so lechze ich nicht, mein Blut zu vergießen, 
niemand freut sich der Spende.
	        
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