Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

32 Rene Schicüefe ■ Hans im ScßnaßenhcB 
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Cavrel: Bitte schön, lieber Kollege, 
Louise: Ganz wie in der Kammer! 
Simon: Gott bewahre uns vor dem grauen Ungeheuer eines 
Massengenies, 
Hans: Das mag Ihre Sorge sein, 
Gräfin: Es bekümmert sich zwar niemand um mich, aber ich er 
kläre ungefragt, daß ich auch nicht an das Massengenie glaube, 
Louise: Ich auch nicht, <Der General zuckt nur verächtlich die Achseln,) 
Hans: Und ich — sehr ungern. Aber es scheint halt doch, als 
ob die Weltgeschichte sich um dies Phänomen bereichern wollte. 
Simon: Es lohnte sich nidit mehr zu leben, 
Gräfin: Nicht wahr, Herr Minister? Wo blieben die Männer, 
die sich aus Federkielen eine Krone drehn? 
Cavrel: Die braven Bürger verlören einfach die Ideale. Wen 
sollten sie verehren, wenn sie plötzlich alle mit zum Genie gehörten? 
Simon: Sind Sie fertig? Sie sprechen nämlich immer, als ob Sie 
eine Rede anfingen — wenn Sie nicht bereits mitten drin sind. Wissen 
Sie, was Ihr Massengenie ist? Der Einfall eines Kirchenvaters. 
Gräfin: Sie Freidenker! 
H ans: Wie, wenn der Krieg überhaupt eine ungeniale Angelegen^ 
heit wäre, eine Mischung von Transportgeschäft und Indianerspiel, 
und wir die Bedeutung der wirklich großen Feldherrn, die wir als 
solche verehren, ganz anderswo suchen müßten, als auf ihren 
Schlachtfeldern? 
Louise: Ich bitte Sie, der General ist einem Schlaganfall nahe, 
Hans: Es sollte nur eine Anregung sein, Herr General, ich be* 
haupte nicht, daß dem so sei- 
Simon: Ich habe es nicht anders aufgefaßt, 
Cavrel: Gibt es etwas, verehrter Herr Minister, was Sie nicht 
nur als eine Anregung auffaßten? 
Simon: Ja, wenn Sie zum Beispiel jetzt vorschlügen, mir hierher 
ein Landhaus zu bauen, damit ich bis zu meinem Lebensende von 
der idealen Räuberei unseres Berufes ausruhte. Mehr verlange ich nicht, 
Louise: Sie vergessen die ewige Geliebte, 
Cavrel: Er vergißt vor allem, daß er keineswegs ein Landhaus 
brauchte, um Frankreich mit diesem Piraten frieden zu beglücken.
	        
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