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KUPFERSTICHE
Dürer am 4. September 1523 an den Kardinal: „Ich hab heuer bei Zeit,
eh ich krank ward, Euer Churfürstlichen Gnaden conterfet Angesicht,
mitsamt fünfhundert Abdrücken zugeschickt.” Ueber die Art und
Weise, wie Dürer dem unsympathischen Modell, ohne zu verfälschen,
ein bedeutendes Porträt abgewann; Wölfflin S. 338; Tietze II, 2 Nr. 897,
Dodgson Nr. 99
225 Friedrich der Weise,
1463—1525, Kurfürst von Sachsen, B 104
bez. mit Monogramm (D verkehrt) und auf Inschrift-Tafel: Albertus.
Durer. Nur. Faciebat., datiert MDXXIIII (1523)
M. 102: 1. Zustand b
ohne Wz.
Vorstudie im Gegensinn (wohl 1523/24 auf dem Reichstag in Nürnberg
gezeichnet) im Louvre (L. 387); Wölfflin S. 339, betont den größeren
Reichtum an Forminhalt im Stich gegenüber der Zeichnung, Dürer
müsse über enormes Formgedächtnis verfügt haben.
226 Willibald Pirckheimer,
1470—1530, Dürers Freund, im Alter von 53 Jahren, B 106
bez. mit Monogramm, datiert MDXXIV (1524)
M. 103: b—c
ohne Wz.
Mehrfach erwähnt im Briefwechsel Pirckheimer-Erasmus von Rotter-
dam (Stellen erwähnt bei Dodgson Nr. 101); vielleicht Anregung zu
Dürers Porträtstich des Erasmus; Wölfflin S. 349 f, Vergleich des Stichs
mit der zwanzig Jahre früher entstandenen Zeichnung nach Pirck-
heimer, die Steigerung von Dürers Ausdrucksfähigkeit und die be-
deutendere Auffassung des Modells betont. Tietze II, 2 Nr. 928 er-
wähnt, daß der Stich von Pirckheimer als Bücherzeichen benutzt.
227 Der Apostel Philippus, B 46
bez. auf perspektivisch gelegtem Täfelchen, datiert 1526 (verbessert
aus 1523)
M. 48: a—b
ohne Wz.