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nur, was ihr einfällt, und das ist von ihrem Mann (wie?). . .
Wie leicht ist es doch, eine Frau davon zu (hm) — über
zeugen, daß die Sexualität das einzig Sichere ist! Und
wie schwierig, sie ihr verächtlich zu machen! Daß dies
dennoch, auch heute, geschieht: die Männchen sind ge
nötigt, sich etwas Geist anzuschaffen, damit die Zeit vergeht,
(die so eigentlich zum Verzweifeln ist!) . . . Weniges ist
wohl amüsanter als dieses Gequassel (Stiltrompete), das
Madame den Leo begehrenswerter machen soll. Aber es
gelingt nur so so. Es schläft sich eben doch nicht besser mit
einem Denkerich.
44° Sachliches in die Rippen! Sehr Sachliches!!! . . .
Die Betrachtung der riesigen alten Ritterrüstungen; daß
Kerle wie Casanova und Henri IV. mit ihrer Lues sehr
gut fertig wurden: eine Promenade durch europäische
Städte assoziiert Ritter vorn der (wie bitte?) — traurigen
Gestalt.. . Es ist gegenwärtig in jeder Hinsicht empfehlens
wert, auszusterben. Man weiß heute nicht mehr, was man
mit ihr apres anfangen soll (o die öden Pausen!) Es
war einmal eine Zeit, aüwo es kein Apres gab, meine
Herren Lyriker. (Die Indianer sind noch heute spiro
chätenvirulent, aber gesund!) O daß die alten Instinkte
geblieben, die ihnen entsprechenden Vitalitäten jedoch ab
gegangen sind! jene waren ehemals perpetuierlich be
schäftigt; man hatte gar keine Zeit, sich zu langweilen (zu
trompeten): man atmete bis in die Lungenspitzen, koitierte,
jagte, fraß, raufte, soff, koitierte, schwamm, grunzte, koitierte,
schlief und der Tag war hold zu Ende. Nunmehr vazieren
die Instinkte von den vierundzwanzig Stunden vierzehn,
die dem (still!) — Berufsleben dienen oder der (ffft!) —
Kontemplation, welche die sonnige Aufgabe hat, dem Herrn
die Instinkte so fein auszureden, daß er sich zu glauben
vermag, er sei zwar ein toller Kerl, aber so gescheit,
sich zu unterlassen. Affen! Entartete Affen!! Miserable
Affen!!!