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Denke gar nicht nach, wohin ich gehen will; schlendere
ziellos, träume Buntheiten in mich hinein . . . und mit
einem Male steht der aufragende Dom vor mir. Ja, da
bin ich dann wieder. Verirrt komme ich mir immer vor,
aber hier ist mir, als sei ich dem Punkt, den ich suche, am
nächsten. In der Domgegend bin ich am ruhigsten. Ich
war ja schon öfter im Dom, aber gebetet habe ich nur
einmal hier, und dann nicht wieder. Das ist schon sehr
lange her.
Am Sonntag hatte ich mir vorgenommen, bestimmte
Bekanntschaften zu machen. Ich müßte es doch können,
sagte ich mir, denn andere können es doch auch. Wie
sollte ich es nicht können? In dieser Weise habe ich mir
gepredigt. Ich wollte das Allereindeutigste versuchen.
Als Kind hatte ich einmal die Idee, einen Liter Pe
troleum schlucken zu können. Wenn ich das nicht einmal
könnte! Am Sonntag dachte ich genau so: wenn ich das
nicht einmal könnte! Das kam mir immer in den Sinn,
und ich bildete mir ein, den Petroleumgeschmack 'im
Munde zu haben. Ach, der Sonntag begann sehr verdreht.
„Wie kann ich zum Hochamt gehen!" sagte ich mir
beim Dom. „Was sind denn das für Stilwidrigkeiten,"
entfuhr es mir auf den Stufen zum Eingang, und einige
Kirchengänger sahen mich höchst befremdet an.
Eine Entschuldigung lag mir schon aus der Zunge. Da
fiel mir plötzlich Djemma ein: nur keine Empfindsam
keiten! Wie sagte sie doch? „Machen Sie sich unemp
findlich."
Ich hätte ganz gerne ein freches Gesicht geschnitten.