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Vielleicht wird gerade jetzt im Dom das „Agnus Dei"
gezeigt. Am Sonntag bettelt man ohnehin nicht. Also...
Mein Herr klopft mit einem Fünfmarkstück an sein
Glas.
Ob er wohl noch mehr davon hat? Ist das ein auf
dringliches Jntereffe!
Soll ich ihm nicht das Geldstück aus der Hand reißen
und ohne Erklärung aus dem Lokal stürmen? Dann aber
direkt in die Kirche! Ohne Umwege in die Sicherheit?
In der Kirche dürfte man mich ja nicht verhaften.
„Entschuldigen Sie, ich möchte einen schwarzen Kaffee
trinken," entringt es sich mir.
Der Herr lächelt mir aufmunternd zu und bestellt ei
nen schwarzen Kaffee. „Nun sind wir bald soweit," lä
cheln dunkle Zahnlücken.
„Ich kann nichts vertragen auf nüchternen Magen ..."
„Sie können ja dichten, Kleine."
„Leider nicht, das war immer mein Kummer."
„Wenn Sie weiter keine Sorgen haben."
„Sonst gar keine."
Schmunzelt und liest.
Ich darf kein solch ernstes Gesicht machen. Das wirkt
manchmal lächerlich, weil ich noch zu jung bin, und es
wohl noch zu früh ist.
Am frühen Morgen faste ich den Vorsatz zu lächeln,
auch wenn es nicht herzlich gemeint ist. Ich meine, das
künstliche Lächeln könne vielleicht mit der Zeit meine Le
bensanschauung ändern. Das fällt mir in diesem Augen
blick wieder ein, und ich lächle also.