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„Es ist nicht des Geldes wegen. 2ch verstehe es nur
nicht."
„Nun, das ist nicht so schwer zu verstehen. Er dachte, er
kann sich das sparen. Sie hätten doch achtgeben müssen."
„2a, Sie haben recht. Es ist mir aber dennoch unver
ständlich . . . Machen Sie sich nur keine Gedanken über
diese Sache, es ist ja auch so unnötig. Adieu."
„Aber nein, nehmen Sie wenigstens eine Mark. Die sol
len Sie ohnehin bekommen. Oder soll ich 2hnen zwei
Mark geben? Sie können es vielleicht brauchen?"
„Das wird wohl so sein," und muß ein wenig lächeln.
Die Frau drückt mir zwei Mark in die Hand. 2ch neh
me es dankend. Wie seltsam, das sie mir jetzt Geld gibt.
Das ist doch sehr rührend.
Von Djemma habe ich acht Mark geliehen. Sie sagte,
ich würde es ihr bei einer mir passenden Gelegenheit zu
rückgeben. 2ch werde es auch tun, nur will ich mich vor
her ein wenig erholen. So bin ich denn zu Hause geblie
ben. Um mich nicht zu schwächen und damit ich auf diese
Weise weniger Geld verbrauche, bleibe ich im Bette lie
gen.
2ch möchte jedem in Zukunft sagen: „Führe mich nicht
in Versuchung, denn ich bin so schwach, und das Nein
sagen fällt mir so schwer." Darüber, ich gestehe es leise,
bin ich sehr betrübt, und ich schäme mich, daß ich nieman
dem gegenüber ablehnend sein kann. 2ch würde mich nicht
schämen, wenn man etwas Gutes von mir forderte; freu-