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Falls aber Krankheit oder sonst Unvorhergesehenes ein
tritt, soll er Frau Schneider gehören.
Kurz, alles wurde bedacht, selbst der Tod. Als ging' es
um Tausende. Was aber sind Dreihundert, wenn sich die
Möglichkeit bietet, ein Leben neu zu beginnen?
Henny ist abgereist mit dem Nachtzug nach Koblenz.
Sie lachte und weinte. Ich glaube, das waren mehr An-
kunfts- als Abschiedstränen. Sie sah ihr Land und schien
froh zu sein, ja erlöst.
Möcht' es nur wirklich so sein und bleiben. Sie ist ein
so rührendes Mädchen und sehr tapfer. Am Bahnhof ge
stand sie mir, sehr befangen, sie habe wohl eine Stellung
in Aussicht, doch Festes sei noch nicht abgemacht.
Sie sah mich dabei so ängstlich an, so furchtsam, als
könne mir schließlich noch einfallen, mein Versprechen zu
rückzunehmen. Aber gerade daraus ersah ich ja ihre ganze
Sehnsucht, sogar mit dem Ungewissen es zu versuchen,
und riet ihr, vollkommen beruhigt zu sein, das komme ihr
dann auch zustatten.
Da ist sie ganz ruhig abgefahren. Ach, ihre Vorsätze wer
den von Segen begleitet sein, denn der Entschluß ist ja
alles.
In Hennys grauem Mantel, der mit weißer Seide ge
füttert ist, hab' ich entschieden Glück. Ich bin ja gerade