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sen? Es gibt kein Zurück. Es gibt nur ein Vorwärts.
Worüber denken Sie nach?"
„Ueber Sie. Daß Sie so leben. So . . . ja, wie Sie
leben. Sie werden es nicht ertragen. Sie müßen ja zu
grunde gehen."
„Denken Sie bitte nicht über mich nach. Es hat keinen
Sinn. Seltsam, daß so manche Männer mir sagen, ich
werde zugrunde gehen. Das sagen sie immer nachher.
Sie könnten es ja auch einmal vorher sagen. Wenn Sie
der Ansicht sind, daß ich verloren bin, warum tragen Sie
denn dazu bei?"
„Es ist wahr."
„Nein, nein. Ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Denn
es ist ja gar nicht so. Genau gesagt: es gibt keinen Men
schen, der mich zugrunde bringen kann. Ich weiß, es ist
eine Ausrede mancher unglücklicher Mädchen. Nur eine
Ausrede. Solange der Mensch lebt, geht er nicht zugrun
de. Selbst wenn er sich noch so schwach fühlt. Gewiß, ich
gestehe es ein, meine Tage und Nächte sind bitter. Aber
die Hoffnung wohnt in mir. Auch die Bäume brauchen
Dünger und Moor-Erde."
„Was sind Sie denn für ein Baum?"
„Vielleicht eine kleine Trauerweide, deren Zweige nei
gend weinen über eine Welt, die ihre Einfachheit ver
lor."
Am andern Tage.
Es ist nicht immer so einfach. Ich habe Reflerschmer-