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Ihr Gesicht, groß, blatternarbig, war eine weite,
hellgraue Fläche, darin ein Paar kleine, blau unterstri
chene Augen. Wenn sie den schmalen Mund zum Spre
chen öffnete, blitzten hinter dem faden, vielsagenden
Spalt, der in frischem chinesischem Lackrot leuchtete, eine
Me,nge goldener Zähne. Goldzahn, das ist der Inbegriff
der Kultur. „Zahn der Zeit," dachte ich.
Es gab so vieles an diesem Mädchen zu sehen. Ich
hätte sie mir noch viel länger ansehen mögen. Wenn ich
genau hinsehe, sehe ich immer zum erstenmal; als habe
ich vorher überhaupt nichts gesehen.
Es ist wohl nicht schicklich, aber ich hätte gerne von ihr
hören mögen, wie der weiße Glace-Einsatz in ihren
schwarzen Lackschuh hineingekommen ist. Aber ich kam
nicht soweit. Das Mädchen fragte mich:
„Gefällt Ihnen mein Hut? Hab' ich selbst fabriziert."
„Das hab' ich mir schon gedacht," gestand ich.
„Man muß ja alles selbst machen. Ich heirate jetzt bald.
Ich lieb' mir meine ganze Ausstattung zusammen."
„Die lieben Sie sich zusammen?" fragte ich verwun
dert. „Die können Sie sich doch nicht herträumen. Eine
Ausstattung kostet doch Geld. Sie können doch nicht an
Geld glauben. Das kann man doch nur anfassen und
möglichst unbesehen wieder weggeben. Genau gesprochen."
„Nicht an Geld glauben? Oh, du mein Himmel. An
gar nichts anderes."
„Wie entsetzlich," entfuhr es mir.
„Mein Gott, haben Sie sich doch nicht so. Möcht' wis
sen, warum das entsetzlich sein soll."