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Manschetthemd zusammenlegt, und wie man das höl
lische Feuer eines Plattofens leichter erträgt.
Der Kellner legt die „Fliegenden Blätter" und die
„Elegante Welt" neben mir auf den Stuhl.
„Wünschen Sie noch einen Kaffee?"
„Nein, danke, das heißt . . . bringen Sie mir doch lie
ber noch einen Kaffee."
Wenn dieser nächste Kaffee mir nicht hilft, hilft mir
gar nichts mehr.
Wovon bin ich doch nur so erschöpft? Ob man als
Plätterin Vorschuß bekommt? Aber doch nicht abends,
ein Viertel vor acht, und nicht, bevor man wenigstens ein
Taschentuch geplättet hat. Warum wohl alle meine Fra
gen so brennend sind?
„Herr Ober, wissen Sie, wann die Schneiderinnen
Schluß machen? Ich meine, wann die Werkstätten ge
schlossen werden?"
„Die .Wiener Werkstätten'?"
„Die Kölner meinte ich. Nun ja, es können auch die
Wiener sein. Um welche Zeit ungefähr mögen die Wie
ner Werkstätten geschlossen werden?"
„Bedaure sehr, ich bin leider schlecht unterrichtet. Aber
ich denke, so um sechs oder sieben Uhr herum."
„Danke recht sehr."
„Oh, bitte."
Geht.
... Ob der Kellner mich wohl für melancholisch hält,
weil er mir die „Fliegenden Blätter" hingelegt hat? Der
Kellner ist doch ein lieber Mensch. Jetzt steht er vor dem