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zu finden sein, denn die Religion ist ja keine Privatsache,
und Gott noch viel weniger.
Zu Hause hab' ich wenig Zeit, darüber nachzudenken;
da habe ich neue Chansons zu lernen. In der Garderobe
aber, wenn ich auf meinen Auftritt warte, hab' ich zum
Lesen die beste Gelegenheit.
Vor einigen Tagen schlug ich das Buch aufs Gerate
wohl auf. Ich hatte beschlossen: der Spruch, auf den
mein Auge fällt, soll für mein ganzes Leben maß
gebend sein.
Ich las:
„Wer mich verleugnet, den will auch ich verleugnen."
Ich erschrak und ließ das Buch in den Schoß sinken.
„La Vie Parisienne" glitt zu Boden. Das Kreuz wurde
sichtbar, obgleich niemand anwesend war. Ich sah es
allein, jeder hätte es sehen können.
Alle meine Versuche zu beten sind so schwach. Ich muß
erst lange in mich hineinsehen, bevor ich bete. Bevor ich
mich nicht ein klein wenig kenne, darf ich auch nicht be
ten. Aber wenn ich nur um dieses mein Erkennen bete,
geht es doch vielleicht.
Eine Stunde habe ich es durchgeführt, zu knien, aber
am nächsten Morgen konnte ich auf der Probe die Tanz-
einlage zu „Vorsicht! Gift!" kaum mitmachen. Welchen
Grund soll ich dem Regisseur hierfür angeben? Er hat
mit mir geschimpft, weil ich so ungelenk war; mich auf
das häßlichste verdächtigt. Daß er schimpft, macht ja