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Pfund Lenzburger Konfitüre, ein Paket Lebkuchen, wolle
ne Unterwäsche und einen gestickten Haussegen.
Was hätte stch nicht alles fürs Leichengeld anschaffen
lasten. Auf die Aussicht hin, daß man sterben wird, kann
ein anderer leben. Ich hätte gleich alles ausgegeben, denn
das Leichengeld wäre mir doch mühelos in den Schoß ge
fallen.
Mein Leben hätte ich hingeben mögen, um das Ge
burtstagsgeschenk zu ermöglichen. Zum Schleuderpreis
hätte ich's weggeworfen. Mit meiner Leiche hätte man
nach Belieben verfahren können, man hat es ja schon bei
Lebzeiten getan. Nichts ist draus geworden. Ich muß es
verschmerzen, wenn es auch noch so schwer fällt.
Oh, ich bin mir ein überlegenes Versuchskaninchen.
„Macht, was ihr wollt," dachte ich. Und ein Professor
schwebte mir vor, der mein Herz in der Hand hielt. Mag
er es noch so lange betrachten. Es läßt sich nicht wissen
schaftlich feststellen, was da so stürmisch klopft.
Die Premiere hat mir einen gründlichen Strich durch
die Rechnung gemacht. Ich habe — wieder einmal —
falsch kalkuliert. Habe nicht mit der blauseidenen Schlaf
jacke gerechnet und mit der Spitzenkombination, die ich
für die neue Komödie brauche.
Im Kabarett habe ich nichts geerbt. Weil ich meine
Hoffnung einzig und allein auf die Anatomie gesetzt hatte.
Nun, die Hoffnung ist fehlgeschlagen. Ich habe mich wie
der einmal grundlos gefreut. Das ist auch etwas.
Hätte ich bei dieser Augusthitze nur nicht meinen dicken
grauen Regenmantel angezogen, den ich schwarz habe