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mit muß auch gerechnet werden. Das Geld ist locker, flüs
sig wie Schlamm, und hat keinen sonderlichen Wert.
Mein Zimmer ist klein, unansehnlich, Bett und Wasch
tisch ausgenommen. Geht nach einem grauen Hof hin
aus. Dort werden sehr eifrig Kisten vernagelt und Hölzer
gehackt. Was für Sorgen es gibt, die ich alle nicht teilen
kann.
Ich komme erst morgens ins Bett. Wenn auf dem Hofe
die Arbeit beginnt, dann ist meine Arbeit zu Ende. Der
Lärm stört mich gar nicht. Mein Schlaf ist wie Blei.
Zwei Mäuse wohnen noch im Zimmer. Die sind so un
geniert, daß sie sich auf mein Kopfkiffen setzen. Sie wis
sen, bei mir kann man das machen. Sie essen auch allerlei
von dem Konfekt, das ich aus Moulin Rouge mitbringe.
Die Streichwurst interessiert sie gar nicht. Die lassen sie
liegen. 2ft ihnen nicht gut genug.
Die Mäuschen wissen wohl, daß sie sich bei mir etwas
Gutes leisten können. Sie sind doch recht anhänglich. Ich
liebe sie nicht gerade, denn sie kommen vom Schmutz. Weil
sie mir aber soviel Vertrauen bezeigen, daß sie gar nicht
mehr aus meinem Zimmer gehen, mögen sie dableiben.
Die eine, Jessy heißt sie, saß am Morgen, als ich nach
Hause kam, auf dem Schirm der elektrischen Lampe und
sah mir mit ihren kleinen schwarzen Augen direkt ins Ge
sicht. Es war, als habe sie da oben auf mich gewartet. Mö
gen sie sich nur gehörig tummeln, die Mäuschen, ich zahle
ja für die Höhle sechzig Mark Zins.