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da, vor dem der Priester die heilige Hostie emporhob. Es
blitzte nur weiß, und schnell senkte ich meine Augen.
Ich wagte nicht, die heilige Hostie anzusehen. Wie sollte
ich wohl?
Ich tat, was alle Welt in diesem Augenblick tut, schlug
an meine Brust: „Durch meine Schuld." Als stünde eine
unabsehbare Menge vor mir, ich als Letzte, Allerletzte.
Rückte zur Beterin an meiner rechten Seite, und aus dem
fremden Gebetbuch erhaschte ich den Satz: „Ich bete an
den Leib des Herrn, der für mich am Kreuze starb. Durch
meine Schuld . . ." Ich durfte den Satz lesen, auch wenn
er in einem fremden Buche stand, denn er gehört auch
mir. Und als ich an meine Brust schlug, fielen mir die
Rosen von der Brust, die angesteckten Rosen, die mir ge
schenkten Rosen, die ich nicht verdient habe. Ich ließ ste
liegen zu meinen Füßen.
Als der Priester mit dem Meßknaben die Kirche verließ,
standen alle von ihren Plätzen auf. Liane und ich taten
dasselbe. Unwillkürlich streifte ich Lianens Buntheit ab,
von oben bis unten, alles ab. Eine Weile blieben meine
Blicke an dem dünnen Goldkettchen haften, das sie über
dem durchsichtigen Seidenstrumpf trug. Das Kettchen blitz
te und blinkte. Da fiel mir die goldene, strahlende Mon
stranz ein.
Mir wurde scheu zumut, und ich sah die vielen Heiligen-
statuen, die über Lebensgröße hinaus an den Steinpfeilern
überwintern werden. Sie standen so stumm da. Der hei
lige Aloysius war auch dabei, den ich zum letztenmal »n
Köln gesehen. Hier begegnete er mir nun wieder, und ich