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• kein Bild sein, was mich so gütig verstehen und bezaubern
kann. Welche Vollendung wohnt hinter jedem Bildnis der
Gottesmutter!
Wir wollen ihr unsere Rosen schenken. Wir haben sic
freilich selbst geschenkt bekommen und sie waren dem
Rauch ausgesetzt, preisgegeben einer schwülen Luft. Aber
hier verfliegt jeder irdische Duft.
„Liane hat sich umgesehen, ob wir dir diese Rosen auch
geben dürfen. Aber ich habe so tiefes Vertrauen zu dir,
heilige Jungfrau, daß du alles in Güte deuten wirst. Dar
um haben wir dir die Rosen am Eisengitter befestigt. Du
wirst es bemerkt haben. Alle Rosen sind ja Geschenk von
Gott. Unsere kleinen Umwege sind vor dir nicht wichtig.
Du weißt, daß einmal das Direkte und das Indirekte auf
das gleiche hinauskommen muß. Wir haben nur ein Ziel.
Du mystische Rose,
Du reinste Mutter,
Bitt für uns."
Budapest im Mai. Nach der langen Lethargie.
An die letzten Wochen in H. erinnere ich mich nur wie
an einen unwirklichen Traum. Ich erinnere mich, daß ich
nur noch tanzen ging, wenn ich Geld brauchte. Das Ver
gnügen des einen Menschen ist die Not eines andern.
Wenn die „Lebensfreude" im englischen Büfett am
höchsten gestiegen war, die Kavaliere sich zu keiner Tat
kraft mehr aufraffen mochten, dafür aber um so toller