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bin keine Uhr und bin gar nicht mehr erstaunt. Ich schwei 
ge einfach vor dem Pendelschlag. Ich hoffe, daß sich der 
Pendel bewegt, das will ich einfach sagen. Einfach will ich 
bitten, oder behaupten: „Unter uns gesagt . . Unter 
uns? 
O mein Gott, unter wem? Unter der einsamen Decke 
sei es gesagt: 
Ich würde ja nicht mehr unter die Lebenden gerechnet 
werden, wenn jemand meine Furcht kennen würde. Darum 
lächle ich, damit bei Seele, niemand meine Angst erkenne. 
Die Angst steigt in den Himmel, oder sinkt in die Hölle. 
Ich weiß jetzt nicht mehr, ob sie steigt oder sinkt. Ich sage 
das auch nur, um von der Angst abzulenken. 
Ich bin aufmerksam, das ist das erste Anzeichen des Ge 
dankens. Ich bemühe mich sehr, das große Lächeln zu lä 
cheln. Ich lächle nur so. Nur um zu lächeln. 
Aber als die Schwester blütenumweht in ihrer großen 
weißen Kinderschürze in der Türrahmung steht, bin ich 
zu meinem größten Schreck zerfließender Diamantstaub. 
Und plötzlich wieder — zu meinem größten Glück — ver 
mag ich mich zu fasten und sage: „Schwester, ach. Sie sind 
es. Wir haben einen grünen Lampenschirm." 
Oh, der besorgte Blick. 
„Wenn es Ihnen recht ist, Schwester, haben wir einen 
grünen Lampenschirm. Aber wenn es anders sein sollte, 
will ich mich darein fügen. Was soll Ihr Mißtrauen, 
Schwester? Grün ist grün für alle Welt und für alle 
Zeiten. Wollen wir eine Abmachung treffen? Niemand
	        
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