Haupt hierher, wenn man fragen darf. Was machst du
hier? . . . Nun, was hast du denn?"
„Kein Geld hab' ich." Nachdem ich dies gesagt habe,
verlaßt mich eine Spannung, die ich schon lange in mir
gehabt haben muß. Ich schlafe mit offenen Augen ein,
tief und traumlos.
. „Kannst du denn nicht zahlen?"
Ich kann nur den Kopf schütteln. Es ist, als ob meine
Lippen mir nicht mehr gehorchen wollen, und ich weine,
daß es mich schüttelt.
Titus hat natürlich alles bezahlt. Ich weiß gar nicht
mehr, wie das ausgesehen hat. Kann mich nicht daran er
innern. Wenn er nicht gekommen wäre, — wie ich dann
wohl das Lokal verlassen hatte? Ob mein Schutzengel ihn
wohl geschickt hat? Das kann ich mir auch nicht denken,
denn irgendwie ist durch Titus auch das »Nachher' ge
kommen, und das hat doch gar nichts mit dem Schutzengel
zu tun. Es ist sehr schwer, alles zu verfolgen.
Wir sind ans Rheinufer gegangen. Da haben wir aus
einer Bank gesessen. Ich sah noch auf die Wellen. Eine
Welle war wie die andere. Wenn eine Welle kam, verlor
sich die andere. Jede Welle hatte dasselbe Rauschen wie
die vergangene. Alle Wellen gleich und doch wechselnd.
Titus hat mir sein Taschentuch geliehen. Er hat es
mir selber angeboten. Ich fühlte gar nicht, daß ich weinte.
An die Wellen erinnere ich mich immer, obgleich ich
versuche, mich an das andere zu erinnern, was nachher
kam. Die Wellen, sage ich mir, waren nicht das Wichtigste
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