dem Eis hervorzaubern. Das ist gar nicht leicht und es
sieht seltsam aus. Aber da ich bereit bin, mache ich es
glaubhaft.
Ich strecke meine Hände aus und beschwöre das Nord
licht. Stehe in einem dünnen Kleide auf einer Eiswüste
und meine Sehnsucht läßt Flammen wie kleine Herzen
blühen. Aus dem starren Eise steigen sie langsam höher
und immer höher und lasten sich dann nieder auf die
Mädchen, die hier im Cafe Pütschenbach sitzen.
Ich muß wohl gelächelt haben, denn man lächelt mir
zu. Ja, wirklich. Darüber freue ich mich immer so sehr,
und ich nicke einen Gruß. Aber das ist natürlich zu viel
gewesen, denn man lacht über mich. Es ist, als würde
überall gekichert. Ach, wenn doch die arktische Nacht über
mich käme und ich stünde allein, meilenweit allein auf
einer Eiswüste! Wenn man allein ist, braucht man sich
doch nur vor sich selber zu fürchten.
Warum hat man mich verspottet? Und habe ich nicht
getan, was ich tun konnte? Ihr Mädchen, habt ihr es
denn nicht gefühlt oder doch geahnt, daß ich im Geiste die
Flammen in eure Herzen senkte? Habt ihr denn nichts
gesehen?
Da singen sie nun, und wisten vielleicht nicht, daß es
für mich ist:
„Du, du, du, du, du
Zauberst Flammen hervor aus dem Eis."
Da werde ich müde. Aber ich will nicht weinen. Ich bin ja
doch groß geworden und gewachsen. Daran zu glauben,fällt
;
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