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wird, andernfalls ist es ja gar keine Bekanntschaft. Er 
trägt eine Krawattennadel aus Messing. Die Nadel hat 
Hufeisenform. Ich suche weiter an ihm herum. Blinzle 
ihn so künstlich an. Sehe einen Schlangenring am Zeige 
finger seiner rechten Hand. Seine Hände sehen faul und 
schlaff aus. Die Haut ist welk. Man könnte sie hochzie 
hen. Aber das wäre doch keine Artigkeit . . . Wie intim 
bin ich doch mit ihm. 
Der Herr lächelt. Er wartet darauf, daß ich spreche. 
Tu' ich auch: 
„Das wiffen Sie wohl auch, daß Hufeisen Glück 
bringt?" 
Der Herr greift an seine Krawattennadel, zupft die 
Weste herunter: 
„Mein Glück liegt vollkommen in Ihrer Hand." 
Da wollte es wieder anfangen; der alte Ton: „Es 
handelt sich nicht um das Glück . . ." Wie mir dieser Satz 
nur so geläufig werden konnte. 
Unbegreiflich. Sein Glück liegt in meiner Hand? Das 
ist ja gar kein Glück. Gehört mir nicht. Lügt mich an. 
„Es ist mir recht, daß Sie sich nicht beim Wetter auf 
halten. Auch das ist, scheint mir, eine optische Täuschung. 
Ihr Glück —: ist das nicht ein bißchen viel gesagt? Ich 
will Ihre Worte nicht gern bezweifeln. Verzeihen Sie, 
aber mit mir muß man geradeaus sprechen, sonst lang 
weile ich mich. Es ist gut, wenn man weiß, woran man 
ist. Das ist auch für Sie wünschenswert. Seien Sie di 
rekt."
	        
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