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nicht befreien kann. Wie kann ich mich vom der Furcht be
freien?
Und als ich in der Nacht an meine Brust schlug, be
merkte ich, daß ich ein Geldstück in der Hand hielt . . .
Fest umklammert, und das Geld war heiß und feucht. Ich
stand aus der Straße unter einer Laterne und — sah.
Und als ich an meine Brust schlug, nur um zu sehen,
ob ich mich ganz mitbekommen habe, fiel klimpernd das
Geld zu meinen Füßen nieder. Das Geld rollte auf das
Pflaster und dann in den Rinnstein.
Ich hob es auf, als sei es etwas Wertvolles, und ließ es
in meine Tasche gleiten. Dann sah ich auf meine Hände,
und ich war plötzlich gezwungen, meine Finger zu zählen.
In diesem Augenblick ging ein Mensch vorüber, blieb
stehen, sah mich an, und ging langsam weiter. Ich sah
mich nach ihm um. Der Mensch sah stch auch um und kam
zögernd langsam auf mich zu.
Da ergriff mich ein mir unerklärliches Entsetzen, wie
ich es bisher nie kannte. Glaubte er, ich habe einen Mord
begangen. Er glaubte es vielleicht nur darum, weil ich
meine Hände unter einer Laterne so aufmerksam be
trachtet habe ... Ich kann doch meine Hände be
trachten, wenn ich will. Das kann mich nicht ver
dächtigt haben . . . wenigstens nicht besonders verdächtigt
haben . . .
Durchdrungen von dem Gedanken, ich bin eines Mor
des verdächtig, raste ich durch die Straßen, so schnell mich
meine Füße tragen konnten.
Ach, ich weiß gar nicht, wie lange ich gelaufen bin.