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Ich muß sehr lange durch die Straßen gelaufen sein,
denn ich war beim Dom angelangt, und war doch sehr
weit vom Dome entfernt gewesen . . .
Bleibe endlich atemlos stehen. Ich horche. Niemand
verfolgt mich. Bin ja auf der Straße wie zu Hause, und
lege meinen Kopf an eine Wand.
Dom Dome schlägt es drei Uhr. Ach, drei! Das ist eine
heilige Zahl. Ein Druck ist von mir gewichen, als hätte
ich vieles überstanden. Mir ist, als wäre ich nach einer
langen Folter entlasten. Ein unsagbar schmerzhaftes und
doch süßes Glück, sich selber wieder überlasten sein, und
irgendwo schlafen gehen können, und allein sein, ganz ab
lein. , ; M
Man sagt, der Tag habe vierundzwanzig Stunden. Ich
glaube nicht mehr daran. Der Tag muß viel mehr Stun
den haben. Ich kann sie wohl nicht zählen, aber es müs
sen sehr viele Stunden sein, die mein Tag hat.
In der Nacht träumte mir, die Zeit würde jeden Mor
gen in einem Bureau gewogen, und es gab Zeitscheine.
Jeder gab sein Paket Zeit ab. Der Name wurde drauf ge
schrieben und eine Quittung wurde ausgestellt.
Die Beamten waren sehr beschäftigt. Es gab so winzi
ge Fetzen. Das waren Augenblicke, die schwer ins Gewicht
fielen. Es waren scheinbar so flüchtige, leichte Augenblicke.
Oft hatte ein einzelner Mensch sie verursacht, und gedan
kenlos brachte er sie, und doch wog solche kurze Spanne
Zeit so unendlich schwer. Die Wage senkte sich tief herab,
und mit der Wage das Schicksal vieler Menschen, in deren