das Wohl seines Neugeborenen anzustoßen; auf seinen 
Erben, wie er sich ausdrückte! 
Der Vater war so feierlich, als habe er etwas ganz 
Außergewöhnliches angerichtet. Er stand so ernsthaft auf, 
nahm sein Glas in die Hand und forderte mich auf, das 
Kind hochleben zu lasten. Ich weiß nicht, ob ich da bereits 
zuviel getrunken hatte. Aber ich sagte ihm, so schusselig 
sei ich denn doch nicht, und ich wisse nicht, ob ich es ver 
antworten könne, jemanden zum Eintritt ins Leben zu be 
glückwünschen. Ich ließe ja manchmal fünf gerade sein, 
aber so schlampig sei ich doch nicht, wie er, der junge Va 
ter, sich von mir denke. 
Die dicke Patronin trat an den Tisch, ein wenig irri 
tiert, und sagte: „Fräulein, was soll denn das sein? Trin 
ken Sie einen Schnaps, denn Sie haben moralische An 
wandlungen." 
Sie selbst schien mir nicht mehr nüchtern zu sein. Ihr 
Toupet saß schief. Dies stand zu ihrer sonstigen seriösen 
Erscheinung — sie war in schwarze Seide geklemmt — in 
krassem Widerspruch. 
Der junge Vater zog mich beschwichtigend auf die Bank 
und sagte: 
„Lassen wir das Thema. Lasset uns das Leben genie 
ßen!" Er grölte mir mit seinen falschen Tönen die Oh 
ren voll. 
Der junge Vater bemerkte meine Nervosität sehr wohl. 
Er fragte: 
„Sagen Sie, Kleine, sind Sie immer so?" 
6z
	        
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