PAUL STEEGEMANN VERLAG HANNOVER
Erste deutsche Umdichtung des Buches Femrnes von
Curt Moreck
Zweite deutsche Ausgabe 800 numerierte Exemplare auf
handgeschöpftem Bütten Großoktav
Nr. 1—50 in Ganzpergament je 400 Mark
Nr. 51—800 in Halbpergament je 100 Mark
Das Buch erschien als Privatdruck für Subskribenten
Eine neue Ausgabe wird nicht veranstaltet
Zeitschrift für Bücherfreunde:
Dies Buch erotischer Gedichte ist von
dem alternden Verlaine geschrieben; es
erschien auch in Frankreich nur in einem numerierten, heute von den Bücherfreunden
begehrten Privatdruck. Ein erotisch verwildertes Buch, aber überglänzt von dem
Künstlertum des lyrischen Genius; ein Dokument gepeitschter Menschlichkeit, die
Verse eines leidenden Flagellanten, erfüllt von den animalischen Lauten entfesselter
Sinnlichkeit. Curt Moreck hat die Gedichte ausgezeichnet übertragen, es ist etwas
von dem vibrierenden Rhythmus Verlainischer Kunst in seinen Nachdichtungen. Er
hat den Stücken des Buches „Femmes“ noch vier aus der gleichen Sphäre hinzu
gefügt, die aus dem Manuskript übersetzt sind. Unter ihnen ist eins ,,Liebeskämpfe“
das beste des ganzen Zyklus, von aufbäumendem Schwung und großem Umriß. Das
Buch ist auf Bütten gut gedruckt und geschmackvoll gebunden.
Vossische ZeitunP“ Erstmalig liegen nun diese unerhört hingerissenen Verse
S • des schon bei ihrer Entstehung Alternden in deutscher
Sprache vor. Sie sind trotz gewisser morbider Züge von einer fast holländischen
Deftigkeit, mitunter etwas knallig, aber doch in ihrem bacchanalischen Humor
farbensatteste Gemälde.
Die Neue Rundschau:
Der Zusammenhang alles Seiend'
im Bilde und hörbar im Rhythmus geworden, daß mau mit dem Buch die Welt in.
der Hand zu tragen glaubt. Was ist häßlich, schlecht, niedrig? Alles, solange man
nicht in allem das Gleichnis gefunden hat; nichts,.sobald es mit einem der fünf
Sinne erlebt ist. Das Wesen aller Lyrik wird klar: Ähnlichkeiten zu finden, alles
mit allem zu verbinden,., so daß Alles in Einem und Eines in Allem ist. Also ist
tiefste Lyrik dort, wo Ähnlichkeiten noch zwischen Gegensätzen gefunden werden.
Je „unwürdiger“ daher das Objekt, um so größer die Kunst, um so tiefer die Liebe,
die es gott-ähnlich macht. Wer es nicht weiß, erfährt es durch dieses Buch: daß die Ver
rohung der Sinnlichkeit die Schuld der Dichter ist — denn was nicht geheiligt wird,
dessen bemächtigen sich die Unheiligen. Die „pornographischen“ Gedichte des Dichters
Verlaine, die das Unheilige heiligen, helfen daher der Vergeistigung der Menschheit
mehr als alle sittlichen Imperative aller Philosophen von Aristoteles bis Kant.
Flpcrantp Es ist ein Alterswerk des großen Dichters, der sich hier gleich-
^ 1 zeitig als Adorant und Zyniker, als Sentimentaler und Spötter,
Gottsucher und Lustfinder zeigt. Es ist ein großes Verdienst des Verlages Paul Steege-
mann, dieses bisher unbekannte Werk des Dichters in außerordentlich vornehmer und
geschmackvoller Ausstattung einem literarischen Leserkreis zugänglich zu machen.
Wenn es die Definition Gottes ist, keine Gegensätze
zu kennen, so hat dieses Buch ein Gott geschrieben,
n ist in 23 Gedichten bis zu einem Grade sichtbar
Flimnpnn PrpsQ Lovers of Verlaine, especially those capablc of reading him
jn the German, should not tail to secure the rare “Femmes”,
just published under the title "Frauen”, in an excellent translation by Curt Moreck,
by the Paul Steegemann-Verlag of Hannover. The book, which is admirably printed
on fine hand-made paper, in pretty marbled covers, also contains four bitherto
unpublished poems of Verlaine’s, found among his literary remains. The book
“Femmes” is a coronal of votive songs in which Verlaine, with that frankness,
abandon and passion with which the French salute the eternal amour, celebrates
the charms and caresses of his numerous loves-precisely as his great and equally
vagrom forerunner, the merry rascal Vlllon, was wont to do.