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„Mtata, mtata, umba, umba, umba, umba!“, und
Herr Fournier schlug mit dem Taktstock, als wär’s
eine Peitsche.
Die Musik ging denn auch merklich vorwärts. Nur der
linke Trompeter, der die Posaune bediente, kam nicht
zurecht. Doch das war jetzt nicht mehr von Belang.
Los jging die Musik, dass die Schwarten knackten.
„Ptuhh dada dada da, umba, umba!“ bliess die
Basstrompete in idealer Konkurrenz mit Pauke und -
Schrummbass. Dieser Schrummbass war die Speziali
tät des Herrn Fournier. Es war phänomenal.
Immer mehr Volks strömte hinzu. Soldaten kamen,
rote Gesichter, silberne Epauletten, und sassen zu bei
den Seiten eines mittleren Längstisches wie Ruderer
bei der Regatta* Studenten warfen mit Schokoladeplätz
chen verstohlen nach der festlich grinsenden Rosa,
die, von Tisch zu Tisch Billette verkaufend, gar artig
die Beine setzte. Rechts von der Bühne, nahe beim
Künstlertisch, steckte Fräulein Güssy in Eile der Sou
brette eine halb aufgeblühte Rose ins Haar. Herr
Häsli suchte die Noten heraus. An der Kasse, mit
Frau Schnepfe, säss Jenny, gravitätisch, bonzenhaft,
ihrer Bedeutung vollkommen bewusst; die Repräsen
tation verkörpernd. Neben ihr Traute.
Auch Güssy und die Soubrette eilten jetzt mit Bil
letten ins Publikum. Frau Häsli trat mit dem Fuss den
Takt zur Musik. Toni, die Tochter, äugte nach Kava
lieren.
„Dadadadada umba, umba, um!“ machte die Musik.
Sie war angekommen am Ziel. Das Stück war zu Ende.
Langsamer Beifall erhob sich. Flametti fuhr sich
nervös durchs Haar.