Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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Er schob sein Röllchen zurück, nahm einen Schluck 
Helles. Dann trat er vor und sprach: 
„Meine Damen und Herrn! Ich heisse Sie herzlich 
willkommen und danke Ihnen für Ihren zahlreichen 
und glänzenden Besuch. Ich gebe mir die Ehre, Ihnen 
mitzuteilen“ — lautlose Stille—, „dass es mir gelungen 
ist, Ihnen heute abend ein ganz besonders interessan 
tes Programm zu bieten. Hehr Generalmusikdirektor 
Foumier mit seiner fünfzig Mann starken Eisenbahner 
kapelle hat Ihnen bereits eine Probe seiner bewährten 
Kunst vorgelegt. Er wird bei uns bleiben nicht nur 
bis elf, wie es sonst üblich ist, sondern bis drei Uhr. 
Denn: es wird getanzt. 
„Sie sagen vielleicht: wie kann man hier tanzen, 
unter Iden Heckenrosen? Aber das ist gerade die Kunst. 
Wir werden den Frühling in Herbst verwandeln durch 
Aufgebot Unserer dienstbaren Geister vom ,Krokodil* 
und Umgebung. Durch eine geheimnisvolle Mechanik 
hat unser Gastgeber, Herr Hotelier Schnabel, es mög 
lich gemacht, im Handumdrehen die hängenden Gärten 
der Semiramis in ein Palais Masdotte, ein Moulin 
Rouge, iin ein Tivoli zu verwandtein.“ 
Flametti lächelte. Der ,Totenkopf* warf ihm mit 
offenem Mund befremdete Blicke zu. 
„Meine Damen und Herrn!** fuhr Flametti fort, 
„Das ist ja ein Schmus, was ich Ihnen da sage. Das 
merkt ja der Dümmste. Das ist ja Stuss. Aber Sie 
sehen heute zum erstenmal hier das berühmte Jodler 
terzett Häsli aus Bern, dessen Scherzos und herzerquik- 
kende Jodlerlieder —** — Flametti sah sich nach Frau 
Häsli um — ; „Ihnen einen Begriff geben werden, mit 
was für angenehmen, sbliden und renommierten Künst
	        
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