Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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recht, klappte den Rockkragen hoch — es war frisch 
— und blies sich die Hände. 
Gleich der erste Fang war ein riesiger Barsch. 
Der Fisch flirrte und glänzte, flutschte und klatschte. 
Das Wetter war grau. Blaugrauer Nebel blähte 
die Türme am Wasser, die Schifflände mit ihren grün- 
weiss gestrichenen, sechsstöckigen Häusern, den 
rasch vorüberstrudelnden Fluss und die jenseits hoch 
über die Häuser hängenden Stadtgartensträucher. 
Flametti löste die Angel, Hess den Fisch in das 
Netz hineinschnellen, brachte den Köder in Ordnung 
und warf die Angel zum zweitenmal aus. 
Er sah sich um nach dem Polizisten. Der war 
verschwunden. 
„Ueberflüssiges Element!“ brummte er, zupfte am 
Köder, um die Aufmerksamkeit der Fische zu er 
regen, machte die rechte Hand frei und schneuzte 
sich kräftig in ein derbes, rotbedrucktes Taschentuch. 
„Geschmeiss! Grössere Faulenzer gibt es nicht!“ 
Auf der Strasse Hess sich ein drohendes Brummen 
und Surren vernehmen, das ratternd und knatternd 
näherkam: ein frühester Autowagen der „Wasch 
anstalt A.-G.“. Das Vehikel puffte, bollerte, walzte 
vorüber. Der ganze Kai vibrierte. Ein Ruck an der 
Angel: ein zweites Tier hatte angebissen. Diesmal 
ein Rotauge. 
„Gut so,“ zwinkerte Flametti, „darf so weiter 
gehen !“ 
Fabrikarbeiter kamen vorüber. Sie marschierten 
zur Bahn. 
„Hoi,“ riefen sie hinunter, „gibt’s aus?“
	        
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