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Dann der zweite Vers :
,Wenn man das Letzte uns genommen,
Wenn unsre Besten umgekommen,
Ziehn Falkenaug’ und Feuerschein
Zum grossen Geist dort oben ein.
Dann heben sich die Roten Brüder
Zu neuem Reich und Glanze wieder,
Und es erreicht das Blassgesicht
Für seinen Raub ein Strafgericht/
Dann der dritte Vers, den Herr Farolyi als Aus
klang zitiert hatte:
,Und dort oben in dem ewigen Jagdgebiet
Singt der Indianer Volk sein Siegeslied.
Einmal wieder ziehn wir noch auf Kriegespfad,
Einmal hoch, wenn der Tag der Rache naht/
Und die Lichter im Saal waren verdunkelt. Und
die Indianer, Flametti, Jenny, die Soubrette, Fräulein
Rosa, Fräulein Güssy und Fräulein Traute schwenkten
die roten Latemchen, in hohem Federschmuck, und
sangen so monoton-klagend, so herzergreifend-ver
schollen, dass Fräulein Amalien und Mutter Dudlinger
die Tränen in die Augen traten; dass Herr Meyer
plötzlich glaubte, er habe falsch gespielt, und infolge
dessen für einen Moment wirklich daneben griff; dass
Engel beim Vorhang seine Erregung nicht anders mehr
bemeistern konnte, als indem er zitternd eine Zigarette
anzündete; und Herr Farolyi, der wieder bei Donna
Maria Josefa sass, ein über das andere Mal ausrief:
„Macht er wirklich hübsch, der Flametti!“
Gewiss hätte jetzt auch Herr Rotter seine Freude
gehabt; denn die Nasen, besonders die Flamettis, wa
ren überraschend gut geklebt. Und für den drittelt