120
Vers hatte sich Max eine so prachtvolle Apotheose
ausgedacht, — er allein stand aufrecht. Die Weiber
knieten mit gesenkten Köpfen und Lanzen um ihn
herum. Dann sprangen alle auf, ganz vor an die
Rampe in eine Reihe, und drohten mit geschwunge
nem Tomahawk —, dass auch der stumpfeste Batzen
bengel solcfier Auffassung Unübertrefflichkeit hätte zu
sprechen müssen. Besonders die Damen hielten sich
über Erwarten gut.
Es war ein runder, glatter Erfolg.
„Flametti! Flametti! Feuerschein!“ schrieen die
,Roten Brüder*, als der Vorhang fiel und sich noch
einmal hob.
Herr Farolyi in vehementem Enthusiasmus, ging
klatschend bis vor die Rampe. Donna Maria Josefa
winkte mit Flatterhand. Mutter Dudlinger, die so
selbstlos den Fünfzigfrankenschein vorgestreckt hatte,
strahlte ein Strahlen, das über das ganze Lokal hin
strahlte. Miss Ranovalla de Singapore, speckiges Wun
der, stand auf und liess ihre beschatteten Augen
schweifen. Sie empfand die Exotik dieser ,Indianer*
als eine ihr ganz persönlich gewidmete Ovation.
Und Flametti verbeugte sich bärig, lächelnd, mit leuch
tenden Jungensaugen, ob all dem Glück und Erfolg.
Die Musik intonierte, wie auf Verabredung, den
Missouristep, von Engel mit selbstgefertigtem Plakat
zu Bewusstsein gebracht. Bobby zog seinen Sommer
paletot aus und paradierte in glitzernd zur Schau ge
stelltem Eidechsenkostüm.
„Flametti! Flametti! Feuerschein raus!** tobte das
Publikum immer noch, und Flametti musste allein er
scheinen. Kühn, leuchtend und gross stand er inmitten
Flametti. 9