Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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von wegen dieser Person, dieser Traute, der Schlam- 
pen, die nicht einmal wusste, wozu die Klosettschnur 
da war, und die es doch wagte, ihr dreist ins Gesicht 
zu sagen, man habe sie ,abgesetzt*. 
„Du, Max, ich will Antwort!** drohte sie, „wie ist 
das mit der Traute? Mach’ mich nicht wild! Ich hab* 
euch wohl tuscheln sehen, gestern im ,Krokodil*! 
Gut: es war Publikum da. Aber heut will ich’s wissen.** 
„Himmelherrgottsakrament, lass mir jetzt meine 
Ruhe!** isetzte Flametti sich ebenfalls auf. „Was soll 
ich denn machen mit ihr? Was willst du denn? Soll 
ich vielleicht den Heiligen spielen? Darf ich nicht 
meine Nachtruhe haben? Plag’ ich mich immer noch 
nicht genug?** Eine Prügelszene im Bett stand bevor. 
„Gut!** sagte Jenny, „lass nur!** Sie wusste Be 
scheid. Heraus sprang sie aus dem Bett, warf sich 
den Schlafrock über und war schon im Lattenverschlag. 
„Traute raus !** sdirie sie und packte die schlafende 
Traute beim Kragen. 
„Pack* deine Sachen zusammen. Vorwärts marsch, 
marsch! Und heraus aus der Wohnung!** 
Traute fuhr auf. Der Ton, der ihr ans Ohr drang, 
war zu energisch, als dass es ein Weigern gab. Schlaf 
trunken, eben noch mit dem Kommis aus Brandenburg 
Twostep schiebend, glitt sie über die Bettkante her 
unter. Unterkleider und Schuhzeug griff sie, stürzte 
das Tanzkleid über den Kopf und bemerkte erst jetzt, 
worum es sich handelte. „Raus, wohin ?** fragte sie er 
staunt. 
„Raus aus der Wohnung! Raus auf die Strasse! 
Ins Arbeitshaus, wenn du Lust hast! Nur raus, und 
zwar sofort, oder ich hole die Polizei!**
	        
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