Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

die Zirkusleute mehr und mehr in den Vordergrund 
traten, auch bei ,der Direktion? 
Ein Feldweibel von der St. Gotthard-Festung kam 
als Konzertbesucher. Er hatte Urlaub. Die Frau war 
gestorben. Was der Mann alles spendierte! Sogar 
Leckerli brachte er mit, die ersten, die man bei 
Schnepfes zu sehen bekam. 
Auch zum Zoologischen Garten ging man jetzt und 
zur Messe. Und zwar teilte sich hier das Ensemble. 
Die Zirkusleute gingen mit Jenny zum ,Zoo‘. Die 
andern mit Flametti zur ,Mess‘. 
Der Basler Zoologische Garten scheint nicht so 
üppig bestückt zu sein wie Hagenbecks Tierpark zu 
Hamburg. Auch nicht so künstlerisch interessant ar 
rangiert wie etwa die kunstgewerbliche Menagerie zu 
München. Wenigstens wusste der zoologisch interes 
sierte Teil der Vergnügungspartie nur Unbedeutendes 
zu berichten. 
Jenny war aufgefallen, dass die Strausse im Basler 
Zoo ,echte Straussfedern* trugen. Lydia klagte, die 
Papageien hätten erbärmlich geschrieen. Die Ohren 
gellten ihr jetzt noch davon. Man solle den Viechern 
die Hälse abschneiden, statt ihnen die Bälge mit Brot 
vollzustopfen. Nur Raffaela schien einen stärkeren Ein 
druck gerettet zu haben. 
„Kinder, der Elefant!“ schlug sie die Hände zu 
sammen und konnte sich gar nicht genugtun, „so etwas 
Schamloses gibt es nicht mehr!“ i 
Giraffen hatten sie .nicht gesehen. Auch keine Wild 
schweine. Einige Affen. Doch das war alles. 
Die Messe war interessanter. Wer mit Flametti ging, 
fand keine Enttäuschung.
	        
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