Volltext: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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Erst im Panoptikum: ,Der Feuerkessel von Tahure': 
da platzten die Bomben! Da staunte das Volk! Da 
streckten die toten Poilus die Beine zum Himmel, wie 
niedergeknallt auf der Hasenjagd! 
Dann auf der Rutschbahn: zwei Karossen hinter 
einander: in der ersten Flametti und Fräulein Laura. 
In der zweiten Herr Engel und Meyer. Wie flog man 
dahin! Wie flog ,man daher! 
Dann beim Jägersalon': „Schiessen Sieimal, junger 
Herr!" Und Herr Engel schoss, auf den Trommler. 
Und traf ihn; mitten in die Visage. Der rasselte los. 
Aber unentgeltlich. Man war ja Artist. Es war eine 
Freude, zu leben! 
Mittlerweile war es nun Winter geworden, ganz 
unvermerkt, über Nacht, und man war gezwungen, 
'sich enger zusämmenzuschliessen. Da gab es lange 
Gesichter. i t 
„Jenny, wir haben ja gar keinen Ofen!“ reklamier 
ten Lydia und Raffaela zugleich. 
„Ist doch nicht kalt!“ tröstete Jenny, „je, seid ihr 
verfroren!“ Aber es waren fünf Grad unter Null. 
„Eene klappernde Kälte!“ meinte Herr Leporello 
in komischem Bass, mit hervortretenden Augen, und 
stellte sich vor den Ofen im Wirtslokal. 
„Sie, Leporello! In Mesopotamien Krieg!“ verkün 
dete Bobby, der eifrig die Zeitung studierte. 
„Ha ick ja immer jesagt: in Mesopotamien fangen 
se ooch noch an!“ 
„Jenny,“ rief Raffaela ins Wirtslokal, schnatternd 
vor Kälte und tief beleidigt, „das geht so nicht! Ich 
muss einen Ofen haben! Wo soll ich denn hin mit 
dem Kind?“
	        
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