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„Ach, unsre liebe Mama! Das ist eine gute Mutter!“,
schmachtete Lydia. ,Meine lieben Kinder! Seid ja
recht artig und zankt euch nicht !*...“
„Ach, mach’ nicht gö’n Getöse!“ rief Raffaela. „Du
mit deinem Geschmachte! Als wenn es nur deine
Mutter wäre! Meine Mutter ist’s ebensogut!“
„An mich ist der Brief adressiert!“
„Weil du beständig den Hader bringst!“
„Ich?“ kreischte Lydia, durchschaut. „Unverschämte
Person!“
Und schon lagen sie sich in den Haaren.
Die Briefe von Mutter und Gatte vermischten sich
unter dem Tisch. Lottely, die soeben noch munter mit
ihrem Zinnlöffel den Tisch bearbeitet hatte, Hess ab
von dieser Beschäftigung und suchte mit einem resolut
angesetzten, heulenden „Bäh!“ die Aufmerksamkeit
ihrer Mutter von der sympathischen Lydia abzulenken.
Flametti sdiimpfte und Lepo zog unter dem Tisch
sein Sprungbein an, um einzugreifen, falls der Streit
peinlichere Dimensionen annehmen sollte.
Jenny allein beschwichtigte:
„Kinder, na setzt euch! Das Fleisch wird ja kalt!“
Es wurde schlimmer von Tag zu Tag. Die wahre,
die Zirkusnatur kam zum Vorschein.
Welch ein Schreck für das ganze Ensemble und
auch für Herrn Schnepfe, als eines Tags in der Vor
stellung die Eisenstütze des Drahtseils, die am Parkett
des Herrn Schnepfe festgeschraubt war, ganz unver
mittelt herausbrach, samt einem halben Quadratmeter
Parkett!
Raffaela tanzte gerade den Matchiche. In flieder
farbenem Satinröckchen, den einen Fuss vorschiebend
Flametti. 11