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Maske schminkte und mit der Soubrette allein war,
drängte es ihn doch, sich auszusprechen.
„Wissen Sie, Laura, es liegt mir ja nichts an den
paar Franken. Aber das hätte ich doch nicht geglaubt
von den Weibern.“
Fräulein Laura säss vor dem langen Schminktisch,
auf dem die Schminkschatullen der Damen standen
und tupfte sich mit der Puderquaste die Nase.
Flametti, stehend, Laura den Rücken zugekehrt, zog
sich, ein wenig unbeholfen, Indianerfalten zwischen
Nasenflügel und Oberlippe.
Von unten hörte man Herrn Meyer das Zwischen
stück, den Missouri-Step, spielen.
Flametti kam auf seinen Prozess zu sprechen.
„Wissen Sie,“ meinte er seitwärts durch die ge
lüpfte Oberlippe, „das ist ja ganz anders, als die alle
glauben. Das weiss ja meine Alte selbst nicht.“
Fräulein Laura malte sich mit dem Augenstift ja
panische Monde.
„Mit der Traute, das stimmt. Aber mit der Güssy
— schon in Bern — das war ein Gewaltsakt. Wenn
man dahinterkommt, geht’s mir nicht gut.“
Für feinen Moment verstummte unten im Saal Herrn
Meyers Missouri-Step.
Laura sprang auf und horchte über das Treppen
geländer hinunter.
„Haben noch Zeit!“ meinte Flametti.
Und Herr Meyer legte auch sofort mit der Wieder
holung los.
«Fräulein Laura eilte zurück zur Schminkschatulle.
Flametti warf seinen Häuptlingsrock über den Kopf.
„Jenny versucht ja alles. Sie schafft Geld und sie