Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

^ 
188 
hat sich ihre Aussage so zurechtgelegt, dass man den 
beiden nicht glauben wird... Wenn der Schwindel 
glückt !“ 
Er selbst schien nur halb dran zu glauben. Trotz 
dem konnte er sich nicht verkneifen, ein wenig zu 
renommieren. Im Indianerkostüm ging's wohl nicht 
anders. 
„Man kennt mich zu gut! Weiss, dass ich ein Ge 
waltsmensch bin; wen man vor sich hat, und dass 
es nicht so glatt abgeht, wenn man mir an den Kragen 
will!“ 
Er stellte sich, in Unterhosen, den Speer zurecht. 
„Achtzehn war ich alt, — in Bern, mit ein paar 
Kollegen —, einen ganzen Schlag haben wir in die 
Aare geschaufelt bei Nachtzeit, das Fundament weg 
gegraben. Die ganze Bescherung mitsamt den Weibern 
fiel Sn die Aare...“ T 
Er Sah sich vorsichtig um, ob es auch keinen Zeu 
gen gäbe, und lachte belustigt. 
„Das war ein Gezeter! Das hätten Sie hören 
Sollen!“ 
Schlüpfte in die Fransenhosen und schlenkerte 
das Bein. 
Die Soubrette wandte aufhorchend den Kopf. Als 
die Erzählung aber nicht weiter ging, komplizenhaft 
und verkniffen: i 
„Diese Mädel, natürlich! Unschuldig sind die auch 
nicht!“ 
„Ob die unschuldig sind!“ blies Flameiti durch die 
Nüstern und langte sich den Kitt für die Nase. * Ich 
soll die Weiber nicht kennen! Mir muss man’s sagen!“ 
„Na also!“ meinte die Soubrette und beeilte sich,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.