42
Gage, soundsoviel Abzug und den Schuh an den Hin
tern! Treppe hinunter.“
„Ja ja, ich hör’ schon!“ fuhr Flametti jetzt auf.
„Ich hör' schon. Bin doch nicht schwerhörig! Dummes
Geschwätz!“
Jenny war überrascht. Fräulein Lena ebenfalls.
Er hatte doch gar nicht zugehört! Er hatte doch an
dem Schloss laboriert!
Flametti stand auf, sehr rasch, krempelte seine
Hemdärmel herunter, knöpfte das Halsbördchen zu und
ging in die Küche, um sich die Hände zu waschen. Er
kam zurück, nahm Joppe und Hut und ging.
„Da hast du es!“ klagte Jenny, „da geht er. Ach
Lena, ich bin ganz verzweifelt! So macht er es immer.
Seit er die Geschichte hat mit dem Türken ist er wie
verdreht. Kaum den Löffel aus dem Mund — fort ist
er. Alles mögliche hab* ich versucht. Er hört mich
nicht einmal an. Wir gehen zu Grund. Ich seh’s ja.
Was soll ich nur machen?“
„Tja,“ meinte Lena, „was ist da zu machen?“
Flametti war dieser ,Summs‘ zuwider.
Gewiss, er liebte seine Frau. Sie war ein wenig
furchtsam von Gemüt und leicht zu Uebertreibungcn
geneigt, wie alle furchtsamen und aufgeregten Ge
müter. Aber sie meinte es gut, war keine böse Natur
und er hätte ihr gerne ein wenig Gehör schenken
dürfen. Doch er schätzte es nicht, seine innersten
Geschäfts- und Familiengeheimnisse coram publico ver
handelt zu sehen.
Gewiss, das Geschäft ging schlecht. Schlechte Zei
ten und keine Schlager.
Gewiss, ein Ensemble von zehn lebendigen Men