Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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im Bier —, den Rummel verstand, ein Kerl war, so 
sollte er, bei Gelegenheit, mal sehen, was sich tun Hess. 
Man hat Bekannte, einen Arzt, einen Advokaten, einen 
Geschäftsfreund. Ist ja 'ne Bagatelle, vierzig Mille, 
liegt ja auf der Strasse, ist ja gefunden, ist ja ein Dusel. 
So sollte er also mal sehen, ob man nicht, unter der 
Hand, vielleicht einen Interessenten fände. 
Und Flametti hatte sich auch umgesehen, seit acht 
Tagen — Geschäft ist Geschäft! Spitzbuben gibt es hier 
wie dorM — und einen Interessenten gefunden. Aber 
jetzt wollte er auch wissen, wofür. 
„Siehst du, Mechmed,“ begann Flametti, als Mech- 
med Platz genommen, die Nase geschneuzt und sich 
ein Helles hatte kommen lassen, das er mit den Händen 
wärmte, „ist ja alles schön und gut. Wir kennen uns 
jetzt seit vierzehn Tagen. Wir haben Brüderschaft ge 
trunken. Aber wir müssen doch jetzt einmal weiter 
kommen. Dein Pass ist abgelaufen — wann?“ 
„Zweiundzwanzigsten.“ 
„Zweiundzwanzigsten. Bis dahin musst du das 
Quantum los sein.“ 
Mechmed nickte, allem Anschein nach ganz ver 
trottelt und schläfrig. 
Flametti rückte seinen Stuhl näher ran und zündete 
sich eine neue Zigarette an. 
„Hör' mal zu: ich bin doch kein dummes Luder, 
versteht sich.“ 
Mechmed nickte. 
„Du brauchst also innerhalb vierzehn Tagen einen 
Käufer. — Zwanzig Prozent!“ 
Mechmed nahm die Zigarette aus dem Mund, hielt 
sie zwischen Zeige- und Mittelfinger weit von sich weg,
	        
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