Volltext: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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blies langsam den Rauch aus und überlegte einen Mo 
ment. 
„Zwanzig Prozent Provision ?“ sagte er dann und 
wiegte den Kopf, „gut! Abgemacht! Was heisst?“ und 
war sehr verwundert, wie man an seiner Courtoisie 
zweifeln konnte. 
„Langsam!“ sagte Flametti. „Ich hab’ den Käufer. 
Drei Tage Bedenkzeit. Vierzig Mille bar auf den Tisch 
des Hauses.“ 
Mechmed wurde plötzlich sehr lebendig. Mit einem 
Ruck fuhr er auf seinem Stuhle herum. Sein Ellbogen 
auf der Stuhllehne stach spitz gegen die Kellnerin, die 
mit einem geschickten Seitwärtsschwenken der Hüften 
den Tisch passierte. 
„Aber,“ sagte Flametti und kreuzte die Arme vor 
sich auf dem Tisch, „ich muss nochmal Proben haben 
und zwei Mille Vorschuss.“ Wenn man acht Mille 
Provision zu erwarten hatte, konnte man wohl zwei 
Mille Vorschuss verlangen. 
„Nix Proben!“ lehnte Mechmed schwerfällig ab, 
die Hand am Ohr, um besser folgen zu können. 
Flametti lächelte. 
„Sei mal vernünftig, Mechmed,“ begann er von 
vorne, „mein Geschäft leidet. Seit acht Tagen bin ich 
nun unterwegs, dir einen Käufer zu suchen. Rechne 
die Spesen! Man trifft sich im Cafe, zahlt die Zeche 
standesgemäss. Verabredungen da und dort, hin und 
her. Du weisst selbst, wie das ist “ 
„Wie heisst der Käufer?“ fragte Mechmed, ohne 
den Kopf zu drehen. 
Flametti wich aus. „Wie heisst er? Tut nichts zur 
Sache. Prima prima. Kassa. Zahnarzt.“ Es handelte
	        
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