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einem so liebenswürdig knappen Misstrauen, dass es
Flametti die Glieder lähmte.
„Elegant!“ schwang Herr Schnabel sich -auf und
versuchte, mit einem ermunternden Blick auch seine
zurückhaltende Ehehälfte zu gewinnen.
„Tipp topp!“ überbot Flametti. „Man muss ihn
abends sehen, bei Beleuchtung. Im Frack. ,Elegant 4 !
Da ist das Wort zu viel! 44 und etwas wie Ironie und
leise Verachtung mischte sich in Flamettis unendlich
überlegenes Interesse. Er war sich bewusst, seinen
letzten Trumpf auszuspielen. Jetzt oder nie.
„Siehst du, Flametti,“ sagte Herr Schnabel unver
mittelt und setzte sich an den Tisch, „so etwas müss
test du engagieren! Mich geht’s ja nichts an: aber lass
doch den Kram mit dem Türken und such’ dir ’nen
Schlager! 44
Flametti klopfte gerade den Tschibuk aus. Er be
kam Oberwasser. Das alte, vertrauliche ,Du 4 des Herrn
Schnabel ehrte ihn. Er steckte die Photographie ein.
„Jawohl! Und wieviel Draufgeld zahlst du mir?“
„Was Draufgeld! Je nachdem! Zweihundert Fran
ken, dreihundert Franken. Haben schon vierhundert
gezahlt im Monat. 44
„ ,Je nachdem 4 !“ lächelte Flametti gerissen und nahm
sein Bierglas zwischen die Hände. „Ist ja Stuss. Aber
ich will dir was sagen: Was zahlst du, wenn er mir
ein Ensemble schreibt? 44
„Was zahl' ich? 44 gigampfete Herr Schnabel. „Kommt
drauf an! 44 Und er stieg mit der Stimme. Er stand auf,
drehte sich auf dem Absatz und strich sich den Schnauz
bart.