Full text: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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ersten Maler der Fuchsweide. Darauf stand in Ma 
juskeln: 
« DIE INDIANER.» 
Abgebildet war Flametti als Häuptling Feuerschein 
in vollem Federnaufputz, Rothaut über und über, mit 
Ohrringen, Funkelaugen und einer Kette aus Bären 
zähnen. 
Darunter aber stand: 
,Alleiniges Aufführungsrecht: 
Flamettis Variete-Ensemble/ 
Hinging Max zu Herrn Fournier, dem Vorstand der 
Eisenbahner-Kapelle und fragte ihn, ob er bereit sei, 
mit fünfzig Mann Blasorchester zur Stelle zu sein. 
Und welche Konditionen. 
Vorsprach Flametti beim Beizer und legte ihm den 
Gedanken nahe, um Freinacht und Tanz einzugeben 
bei der Polizei, was Herr Schnabel zwar überrascht, 
aber bereitwillig versprach. Er hatte ja keine Ahnung. 
Und zur festgesetzten Stunde traf Flametti Herrn 
Rotter im Terrassencafe. 
Der Rotter war elegant wie immer. Er las gerade 
die ,Daily Mail* — ob er das konnte? Ob das nicht Ge 
tue war? —, lud Flametti mit einer raschen, geschick 
ten Handbewegung ein, Platz zu nehmen, setzte den 
Kneifer Vor seine lidlosen, entzündeten Augen, rieb sich 
die Nase und zückte das Manuskript aus der Mappe. 
Flametti bestellte ein Pilsner und dann befummelten 
sie die Affäre. 
„Also sieh her, Flametti!“ sagte Herr Rotter, „das 
ist der Dreck.“ Dabei wog er das Manuskript auf 
der Hand.
	        
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