Full text: Die Flucht aus der Zeit

Das Wort und das Bild. 
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Angenommen, man würde mich auffordern, an einer Revue 4. X. 
mitzuarbeiten, die 
1. den Krieg ablehnt, 
2. der Meinung ist, die internationale Bourgeoisie habe diesen 
Krieg verschuldet, 
3. die eine Verständigung, eine Verbrüderung jener Individuen 
anstrebt, welche über ihre Nation hinaus eine neue Gesellschaft 
ersehnen, 
so würde ich ablehnen aus folgenden Gründen: 
1. weil ich es für wichtiger halte, zunächst zu untersuchen, 
wie weit die Einwände, die man gegen meine Nation erhebt, 
zutreffen und was sich zu deren Beseitigung unternehmen läßt; 
2. weil es wichtiger ist, zunächst gegen die falschen Meinungen 
der eigenen Volksgenossen Front zu machen, als eine Verbrüde 
rung zu suchen, die bei der Gegenpartei nicht erwünscht ist; 
3. weil die intensive kritische Beschäftigung mit den Zuständen 
im eigenen Hause allmählich einen wesentlichen Fond, einen wirk 
lichen Umriß schaffen wird, der die Angleichung der Nationen 
in ihrer Basis zur Folge hat. 
So sehe ich ein neues Ideal der Verständigung geboren werden 
aus einer nur intensiven, nicht extensiven geistigen Arbeit. Alles 
andere scheint mir Zeitverlust und Vergeudung. 
* 
Der Lügenbau stürzt zusammen. Möglichst weit ausweichen, 6. X. 
in die Tradition, in die Fremdheit, ins Übernatürliche, um nicht 
getroffen zu werden. 
Demütigungen und Kasteiungen. 
* 
Hülsenbeck schickt seine „Phantastischen Gebete“. ,Ich bin 
seit Wochen entschlossen', schreibt er, ,nach Deutschland zu-
	        
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