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Mitunter erscheinen doch recht interessante Bücher. „Fortin- Zürich,
bras oder der Kampf des 19. Jahrhunderts mit dem Geiste der
Romantik“ ist so ein Buch. Der Verfasser, Julius Bab, sieht einen
Gegensatz zwischen gewissen ,christlichen Rudimenten' und dem
modernen Positivismus. Das Übersinnliche, das keine Basis mehr
in der Volkskultur hat, macht nach ihm die Romantik aus. Selbst
Hauptmann, und vollends Ibsen und Strindberg sind in diesem
Sinne Romantiker: realistische, heidnisch-weltliche Instinkte ringen
mit der ,christlich-romantischen Himmelssehnsucht'. Die stärkste
Wiederbelebung erfährt diese Gesinnung durch den Eintritt des
byzantinischen Rußland in die europäische Arbeitsgemeinschaft.
Dem realistischen Westen erwächst daraus eine letzte gewaltige
Krise, die aber, so hofft der Verfasser, von den ,Tatfrommen
und Erdfrohen' mit Stahl und Feuer überwunden werden wird.
Auch die Zeichensprache Dostojewskys ist für den Westen nur
Romantik. — Wie der Titel des Buches und ein diesbezügliches
Zitat am Schlüsse erweisen, fühlt sich der Verfasser durch den ak
tuellen Kanonenschlag sehr ermutigt. Der Krieg wird das Ende des
deutschen Romantizismus, das Ende des Christentums bringen.
Mit den ,erotisch-artistisch-politischen Schwärmereien und Hirn
gespinsten' der jungen Leute wird resolut aufgeräumt werden.
Goethe und Nietzsche sind die Gewähr dafür.
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Eine große Strecke meiner Entwicklung habe ich mich mit
Vorwänden erhalten. Ausflüchte unternommen, Wege eingeschla-