Das Wort und das Bild.
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tiert. Die föderalistischen Freiheitsverteidiger, und nicht der zen
tralistische Konsumverein haben in jenen denkwürdigen Jahren
von 1868—76 gesiegt und den Boden der Internationale be
hauptet.
Für den Stil des Buches bezeichnend ist ein Satz über die
Jurassier, die anarchistische Avantgarde: ,Sie waren ja', so heißt
es da, ,keine ausgemergelten Fabrikarbeiter, sondern Leute,
denen die Verhältnisse den Luxus erlaubten, ein Stück Freiheits
drang zu besitzen'. In solchen Sätzen liegt der Wert des Buches:
seine ironische Nachsicht den Marxisten gegenüber, seine zö
gernde Sympathie mit Bakunins ungeduldigem Überschwang.
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Aus den ästhetischen moralische Phänomene machen, indem 20. II.
man die Kunst nur als Anlaß für Urteile nimmt. Heute geht der
gleichen innerhalb der Kunst selber vor, die dadurch in ihren
Formprinzipien auf ihrem eigensten Gebiete zur Philosophie und
zur Religion wird. Die Konversionen aus Künstlerkreisen werden
überhand nehmen. Die Kunst selber scheint konvertieren zu
wollen. Wenn das Schicksal einer Sache auf dem Spiele stehen
kann, wie heute infolge des Krieges und des Plebejertums das
Schicksal der Kunst und des seelischen Adels, dann kann diese
Sache nicht in sich selbst absolut sein. Die konsequentesten unter
den Künstlern beginnen das einzusehen.
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,L’esprit modern est profondement plebejen'. Auch dies ist
eine Folge der Emanzipation von der Kirche, insbesondere von
ihren hierarchischen Einrichtungen; eine Folge des sogenannten
Laienpriestertums, als welches wahrhaftig nicht zu einem all
gemeinen Priestertum, sondern nur zur Herabstimmung und Ent
würdigung geführt hat.