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Das Wort und das Bild.
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Genies allen zerstörenden, dummen, verwirrenden Eindrücken aus
gesetzt.
23. IV. Übersetzung von „V Aube“ während der Vorbereitungen zur
III. Soiree. Es ist quälend, den oft zerfließenden Feuilletonstil
dieses überschätzten Buches in eine festere Stilform zu über
führen. Schwach sind besonders die dialektischen Partieen. Auch
körperlich greift es an mit seinen schrecklichen Details.
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,Priester, Soldat, Dichter: wissen, töten, schaffen' (sagt Bau
delaire). Die Wissenschaft will er also nur dem Priester zu
gestanden Müssen. Der ,schaffende' Dichter aber — es ist so
selbstverständlich geworden, daß der Dichter ,schafft'. Und doch
rebelliert er damit vielleicht nur. Er kann nur abbilden, nicht Ur
bildern Es ist ein vergebliches Bemühen.
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Was ist eigentlich ein Ideologe? Ein Lesemeister im über
natürlichen Bilderbuch. Sind unsere Denker bildersüchtig? Man
kann es nicht sagen. Was lehren sie vom bildhaften Denken und
Sein? Plato war ein Ideologe, Hegel ist keiner, Kant auch nicht.
Vor allem zu fordern ist die Verschmelzung der Namen und
Sachen; die möglichste Vermeidung von Worten, zu denen es.
keine Bilder gibt. Um Ideologe zu sein, müßte man die Gesetze
der Magie kennen. Wer kennt sie noch? Wir spielen mit einem
Feuer, das wir nicht zähmen können.
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26. IV. Besuch von Mme. Werefkine und JaMÜensky. Sie waren in
Lugano, haben Sacharoff bei der Inszene seiner Tänze geholfen
und bewundern Jancos Bilder.