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Von Gottes- und Menschenrechten.
Sieh auf mich,
wie ich verdorre vor Dir.
Stärke den Schrei,
der verwimmert in mir.
Hemme, Unsäglicher,
Deine Beachtung.
Gib, Unerträglicher,
milde Umnachtung.
Laß uns am Tag
in den Särgen ruhn,
doch in der Nacht
Deine Wunder tun.
Schenke im Licht
uns Barmherzigkeit.
Ruf uns im Dunkel,
Drei-Einsamkeit.
*
IV. Ich beginne zu begreifen, weshalb in Deutschland der Ver
zicht souverän geworden ist; weshalb eine Agonie die Geister
lähmt; weshalb die wenigen noch lebendigen Köpfe teils einem
fruchtlosen Ästhetizismus, teils einem fatalen Entwicklungsglauben
zum Opfer fallen. Ich beginne das alles zu begreifen. Man er
liegt, ob man will oder nicht, einem übermächtigen Profanations-
system, dem schwer zu entgehen ist, weil außerhalb seiner kaum
eine Möglichkeit der geistigen und der materiellen Existenz mehr
gegeben ist. Ich weiß auch, daß die Fähigkeiten eines einzelnen,
ja einer ganzen Generation nicht hinreichen werden, einen Aus
weg aus diesem Inferno zu finden und ihn mit einiger Autorität
zu gehen; weiß, daß es ein vielleicht fruchtloses Opfer sein wird,
die Schleier von diesen Dingen zu heben. Vielleicht täte ich besser,