Volltext: Die Flucht aus der Zeit

Von Gottes- und Menschenrechten. 
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söhnung der Welt mit Gott durch sein Leiden und Blut; Weitende 
und jüngstes Gericht; Sünde, Seligkeit oder Verdammnis) kaum 
eines gelten. 
Dauernd fehlt die zur Einheit und Freiheit drängende Mystik; 
die Linie des Humanismus wird nicht überschritten. Ihre Religion 
bleibt innerhalb der Grenzen einer Humanität im antiken, nicht 
im christlichen Sinne. Die Gegenstände und sehr widersprechende 
Gedanken werden poetisiert. Auch das Heidentum findet be 
geisterten Ausdruck. 
Sie schließen das humanistische Zeitalter in wenig originaler 
Weise ab. Wären sie, so sagt Seil, Propheten eines Künftigen 
gewesen, so hätten sie energische Widersacher eines Gegenwär 
tigen sein müssen (was keineswegs der Fall war). 
Ihre Humanität hatte noch nicht so schwere Proben zu 
bestehen, wie sie uns heute auferlegt sind. Ihre poetische 
Interpretation verbarg die Schädlichkeit einer auflösenden Philo 
sophie. Es fehlen ihnen (abermals nach Seil) jene Kräfte der Re 
ligion, die zum großen Gesetzgeber und Organisator, zum Leiter 
und Seelsorger vieler Menschen gehören; jene überströmenden 
Liebeskräfte, die zum Mitleid, zum Opfer, zum Erbarmen führen. 
* 
Interessant wäre es, bei Schiller und Herder den Ursachen 
des Ästhetizismus, bei Lessing, Herder und Goethe den maure- 
rischen Ideen und der Abhängigkeit von Spinoza nachzugehen. 
Lessing. 
Gehört, wie mit Ausnahme Schillers alle unsere Klassiker, 
und wie auch Claudius, Voß, I. Müller, Graf Stolberg, Graf Berns- 
torff u. a., dem ,damals so einflußreichen' Templerorden an. 
In seinen „Gesprächen für Freimaurer“ ist der Grundgedanke,
	        
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